Die sächsische Stadt Leipzig soll das bessere Berlin sein. Jung, trendy, in Aufbruchstimmung und erfrischend unfertig.

Feinkost in der Karl-Liebknecht-Straße

Feinkost in der Karl-Liebknecht-Straße

 

1) Die KarLi

Leipzig boomt. Aktuell wächst die Stadt jährlich um mehr als 10.000 Einwohner. Vor allem junge Menschen zieht es hierher. Überall spürt man diese junge und kreative Atmosphäre. Zum Beispiel auf der Karl-Liebknecht-Straße, kurz KarLi genannt. Hier mischen sich Bars, ausgefallene Läden und abenteuerliche Fabriklofts.

2) Szenetreff Plagwitz

Anziehungspunkt für junge Leute ist auch das Viertel Plagwitz mit der Karl-Heine-Straße. Hier merkt man besonders den unfertigen Charme der Stadt. Neben alten Fabriken haben neue Kneipen eröffnet. Günstige Ateliers und Büroräume ziehen Künstler und Start-ups an, Graffiti ziert unrenovierte Häuser. Dazu gibt’s Veranstaltungen wie das „Westpaket“, ein alternatives Kunst-, Kultur- und Straßenfest.

3)  Party für jeden Geschmack

Originelles Ambiente bietet Dr. Seltsam in Plagwitz. Tagsüber werden hier Fahrräder repariert, am Abend verwandelt sich der Laden in eine kleine Kneipe. Wer lieber schick ausgehen will, entscheidet sich für den Club L1. Elektro, Indierock und Co. werden vor allem im Süden und Westen der Stadt gespielt – in Locations wie der Distillery oder dem Conne Island.

4) Verborgene Schätze

Die vielen Freiräume in der Stadt lassen Platz für neue Ideen. Typisch sind die alten Industriegebäude, die als Partylocations oder Veranstaltungsorte genutzt werden. Aber so manches Werksgelände – wie hier die Maschinenfabrik Leipzig – liegt noch immer verlassen da und fasziniert auf ganz eigene Art und Weise.

5) Kunst statt Baumwolle

Ein renommiertes Beispiel für die Neugestaltung einer ehemaligen Fabrik ist die Baumwollspinnerei. Ateliers, Galerien, Ausstellungen machen sie zum Zentrum der Leipziger Kunstszene. Die einst größte aufgebaute Baumwollspinnerei Kontinentaleuropas, bietet heute neben 13 Galerien außerdem 120 Ateliers verschiedener Künstler. Ganz schön rekordverdächtig!

6) Moderne Universität mit Tradition

Leipzig ist bei Studenten sehr beliebt. Die Universität Leipzig wurde 1409 gegründet und ist damit die zweitälteste in Deutschland. Berühmtheiten wie Johann Wolfgang von Goethe und Richard Wagner haben hier studiert. Das zentral gelegene Hauptgebäude der Uni mit Kirche – seit 2012 in neuem Gewand – spült das studentische Leben mitten ins Herz der Stadt.

7) Vom Bergbau zur Badelandschaft

Hafen Cospudener See

Hafen Cospudener See

Alles ist mit dem Fahrrad erreichbar, auch die künstlich angelegten Seen in Leipzigs Umgebung. Davon gibt es einige. Beliebtester Treffpunkt ist der Cospudener See. Ursprünglich gähnte hier ein tiefes Braunkohle-Tagebauloch. Das wurde geflutet und zum Badesee umgestaltet. An seinem Ufer gibt es den längsten Sandstrand Sachsens, er ist einen Kilometer lang.

8) Orte zum Chillen

Clara-Zetkin-Park

Clara-Zetkin-Park

Immer gut bevölkert sind im Sommer auch die Parks und Gärten in Leipzigs Innenstadt. Zum Beispiel der Lene-Voigt-Park oder der Clara-Zetkin-Park. Volleyball spielen, grillen oder einfach in der Hängematte faulenzen – auch hier sieht man vor allem junge Leute.

9) Wave-Gotik-Treffen

Jedes Jahr an Pfingsten bieten Leipzigs Parks ein besonderes Spektakel. Beim Wave Gotik Treffen erobern tausende Anhänger der „Schwarzen Szene“ die Stadt. Es ist das größte Gothic-Festival der Welt. Drei Tage Schaulaufen, Konzerte und Partys. Zu sehen sind nicht nur Teilnehmer in schwarzen Kostümen, sondern auch in opulenten viktorianischen Kleidern, mit Perücken und kunstvollen Hüten.

10) Bach, Thomaner und Prinzen

Gewandhaus

Gewandhaus

Leipzig ist Musikstadt, hier treten das berühmte Gewandhausorchester und der Thomanerchor auf, hier lebte der Komponist Johann Sebastian Bach von 1723 bis 1750. Außerdem ist Leipzig Heimatstadt der Prinzen, mit sechs Millionen verkauften Tonträgern noch immer eine der erfolgreichsten Bands aus Deutschland. Musik, alternatives Leben, junge Menschen: Ja, Leipzig rockt!

Quelle: © 2016 Deutsche Welle