
Denkmalgeschützte Immobilien faszinieren durch ihren historischen Charme und ihre einzigartige Architektur. Sie erzählen Geschichten vergangener Zeiten und verleihen Städten ein unverwechselbares Erscheinungsbild. Doch bevor man sich für den Kauf eines denkmalgeschützten Gebäudes entscheidet, sollte man sich mit den Vor- und Nachteilen dieser besonderen Immobilienform auseinandersetzen.
Vorteile einer denkmalgeschützten Immobilie
1. Einzigartiger Charme und historische Bedeutung
Denkmalgeschützte Gebäude haben oft eine beeindruckende Architektur und historische Details, die moderne Immobilien hingegen nicht bieten können. Sie schaffen ein besonderes Wohngefühl und verleihen Immobilienbesitzern das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein.
2. Steuerliche Vorteile
In vielen Ländern gibt es steuerliche Förderungen für die Sanierung und den Erhalt von denkmalgeschützten Immobilien. Dazu gehören erhöhte Abschreibungsmöglichkeiten sowie Fördermittel, die Eigentümer finanziell entlasten können.
3. Wertsteigerungspotenzial
Denkmalgeschützte Immobilien sind oft rar und daher begehrt. Ihre Einzigartigkeit kann zu einer langfristigen Wertsteigerung führen, insbesondere in attraktiven Lagen.
4. Attraktive Förderprogramme
Neben den steuerlichen Vorteilen bieten viele Städte und Gemeinden Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite für die Sanierung und den Erhalt denkmalgeschützter Immobilien an.
Nachteile einer denkmalgeschützten Immobilien
1. Hoher Sanierungsaufwand und strengere Auflagen
Die Instandhaltung und Modernisierung eines denkmalgeschützten Gebäudes erfordert oft einen erheblichen finanziellen und zeitlichen Aufwand. Zudem müssen alle Maßnahmen mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt werden, was den Prozess um einiges komplizierter und teurer machen kann.
2. Eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten
Eigentümer müssen sich an bestimmte Vorgaben halten, wenn sie Veränderungen an der Immobilie vornehmen möchten. Dies betrifft insbesondere die Fassade, Fenster, Dach oder Innenräume mit historischen Elementen.
3. Höhere Instandhaltungskosten
Durch die Verwendung spezieller Materialien und handwerklicher Techniken steigen die Kosten für Reparaturen und Instandhaltungsmaßnahmen im Vergleich zu modernen Gebäuden.
4. Energieeffizienz und Modernisierungsaufwand
Die energetische Sanierung denkmalgeschützter Immobilien kann eine Herausforderung darstellen. Oft sind die Gebäude nicht gut isoliert, und der Einbau moderner Heizsysteme oder Fenster muss mit dem Denkmalschutz in Einklang gebracht werden.
Fazit
Der Erwerb einer denkmalgeschützten Immobilie kann eine lohnende Investition sein – sowohl finanziell als auch emotional. Wer den Charme und die Geschichte eines alten Gebäudes zu schätzen weiß und sich nicht vor behördlichen Auflagen und höheren Sanierungskosten scheut, erwirbt eine wertbeständige und beeindruckende Wohn- oder Gewerbeimmobilie.
Allerdings ist es essenziell, sich vor dem Kauf umfassend über denkmalrechtliche Vorgaben, Fördermöglichkeiten und steuerliche Vorteile zu informieren. Eine frühzeitige Beratung durch einen Architekten mit Denkmalschutz-Erfahrung sowie einen Steuerberater kann helfen, böse Überraschungen zu vermeiden und das volle Potenzial der Investition auszuschöpfen.
Quelle: https://www.vlh.de/wohnen-vermieten/eigentum/denkmalschutz-steuervorteil-dank-abschreibung.html
Wo findet man Fördermöglichkeiten für denkmalgeschützte Immobilien?
Landesämter für Denkmalpflege
Fast jedes Bundesland hat eigene Förderprogramme, die Zuschüsse für Restaurierungen oder Bauuntersuchungen gewähren. Der wichtigste und erste Ansprechpartner ist die zuständige Denkmalschutzbehörde in der jeweiligen Region. Je nach Bundesland gibt es unterschiedliche Förderprogramme.
-> https://www.lfd.sachsen.de/
KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)
Die KfW bietet zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für energieeffizientes Sanieren und altersgerechtes Umbauen – auch bei denkmalgeschützten Immobilien, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten (AfA nach §7i EStG)
Wer eine denkmalgeschützte Immobilie saniert, kann unter bestimmten Voraussetzungen von attraktiven steuerlichen Vergünstigungen profitieren. Ein Teil der Sanierungskosten lässt sich über mehrere Jahre hinweg von der Steuer absetzen – sowohl für Vermieter als auch für Selbstnutzer. Voraussetzung ist in der Regel, dass die Maßnahmen vorab mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmt und genehmigt wurden.
Kommunale Förderprogramme/ Städtebauförderung
Einige Städte und Gemeinden vergeben eigene Fördermittel, v. a. im Rahmen von:
– Städtebaulichen Entwicklungsprogrammen
– Sanierungsgebieten oder Erhaltungssatzungen
Die Stadt- oder Gemeindeverwaltung (Bauamt) kann hierzu Auskunft geben.
Beratung durch Experten
– Architekten mit Denkmalschutz-Erfahrung
– Steuerberater (für AfA & steuerliche Gestaltung)
– Energieberater (BAFA-zertifiziert) – für KfW-Förderfähigkeit
Die Auflistung soll als Anhaltspunkt und nicht als vollständige Liste dienen. Wir übernehmen keine Garantie für Vollständigkeit und Richtigkeit.