Innenraum der Kirche

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Die Nikolaikirche in Leipzig, erbaut ab dem Jahr 1165, ist ein Ort des Zusammenkommens und der Geschichte. Hier treffen sich seither nicht nur Anhänger des Evangelischen bzw. Katholischen Glaubens, sondern sie ist durch ihre fantastische Bauweise und ihren geschichtlichen Hintergrund ein wahrer Touristenmagnet. Die größte und bekannteste Kirche Leipzigs hat schon viele Meilensteine der Geschichte miterlebt und war auch oftmals Ausgangspunkt dieser.

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So wurde in ihr der erste offizielle evangelische Gottesdienst der Stadt gehalten und so die Reformation in Leipzig eingeführt. Auch Johann Sebastian Bach trat sein Amt zum Director musices in dieser im romanischen bzw. gotischen Stil konstruierten Kirche an. Einige seiner Werke hatten hier ihre Uraufführung. Doch das wohl bedeutendste geschichtliche Ereignis, bei dem die Nikolaikirche eine Rolle spielte, war die Friedliche Revolution 1989/1990. Am 04.09.1989 fand zum ersten Mal eine Montagsdemonstration in Leipzig statt, deren Ausgangspunkt die Nikolaikirche war. Die Menschen demonstrierten im Anschluss an die Friedensgebete gewaltlos für mehr Demokratie und Freiheit in der DDR. Dabei riefen sie: „Wir sind das Volk!“ und später „Wir sind ein Volk!“. Diese Montagsdemonstrationen, bei denen zehntausende, manchmal auch mehr als 100.000 Menschen auf dem Leipziger Innenstadtring ihre Runden zogen, gaben den entscheidenden Anstoß für den Fall der Berliner Mauer am 09.11.1989 und die Wiedervereinigung Deutschlands am 03.10.1990.

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Auf dem Nikolaikirchhof befinden sich neben der Kirche auch verschiedene symbolische Denkmäler, die speziell an die Friedliche Revolution 1989/1990 erinnern sollen. Im nächsten Jahr wird nicht nur der 25. Jahrestag der Deutschen Einheit gefeiert, sondern auch das 850-jährige Bestehen der Nikolaikirche, welche für die Geschichte Deutschlands unabdingbar ist.